… wenn man trotzdem lacht. Eine ganz liebe xunt-Leserin hat grad angeklopft und mal gefragt, was da denn los sei, dass ich so gar nix von mir hören lass. Tja. Irgendwie ist das merkwürdig. Ich krieg grad auch viele Anrufe und mails von lauter lieben Menschen, die ich teils schon ganz lang nicht mehr gesehen und gehört hab. Alle sagen: Ich musste in letzter Zeit ganz oft an dich denken… Ich schäle mich gerade aus einer Pechsträhne auf den grünen Zweig. Ist wirklich viel schief gelaufen in letzter Zeit. Und manchmal ist das so gar nicht lustig, wenn ein Traum zum Albtraum mutiert. Nun muss ich sagen: Ich lach schon wieder. Das Finkaleben ist halt nicht so einfach, wenn da Hurrikans drüber wischen. Wenn ein Pferdchen sich seine Nüster an einem Haken rundherum amreißt. Und ein Tierartz das annäht mit den Worten: “Wird wahrscheinlich nicht halten, aber dann fault es halt ab. Und dann kann man immer noch schneiden.” Und wenn ein Vesperfahrer aufdreht obwohl man ihm zuwinkt, er möchte doch bitte abbremsen, weil man auf einem Pferd sitzt, das eindeutig zeigt, dass es Vesperfahrer nicht zur vertrauenserweckenden Spezies zählt. Nun dieser Vesperfahrer hat halt noch mal aufgedreht, das Pferd ist noch mehr gestiegen, gerutscht und auf meinen rechten Haxn gefallen. 500 Kilo auf meinem armen rechten kleinen Bein. Matsch. Aber die Knochen noch heil. Weil da halt drum rum Muskeln hängen, die alles irgendwie zusammengehalten und geschützt haben. Aber weh tuts immer noch. Ich kann nicht joggen, was meiner Laune so gar nicht gut tut. Ich kann nicht reiten, was zumindest andere vor Freude zum Wiehern bringt. Also ich bin jetzt eine Zeit lang an meinen Grenzen entlang getanzt – oder gehumpelt. Und langsam, ganz langsam, kommt da wieder was an Normalität hochgekrabbelt. Die erlaubt zu schmecken, dass die Orange frisch vom Baum kommt. Zu sehen, dass der Sonnenuntergang alles in Glücksgold taucht. Zu hören, dass es kein schöneres Geräusch gibt, als zufrieden vor sich hin kauende Pferde. Und kein zweitschöneres als das von Hurrikans gefällten Bäumen im Kamin.
Ansonsten habe ich eigentlich nur noch ein Problem: Warum dauert hier nur alles zehn Mal so lang? Mein Tag bräuchte zehn Mal so viel Zeit. Liegt das an mir? Darüber muss ich jetzt erst Mal schlafen. Morgen erzähl ich dann von Suzy – und von Frank.
liebe Grüße, danke fürs Anklopfen
Marion Grillparzer