Ich such ja grad jemanden, der mir hier hilft in meinem kleinen Redaktionsbüro. Und da lese ich so die Bewerbungen und die Zeugnisse. Und da steht überall als allererstes – als ob das das Wichtigste auf der Welt wäre – was über die extreme Belastbarkeit. Das wichtigste hierzulande ist: Man muss belastbar sein. Furchtbar oder? Das Wichtigste ist doch, dass man Spaß an der Arbeit hat. Dass die eben keine Last ist. Sondern Freude. Und dann, ja dann muss man auch nicht wie ein Lastesel bewertet werden. Es wäre doch viel schöner, wenn da drin stehen würde: Meine Arbeit macht mich glücklich … Und drum kann mir das gar nicht zu viel werden … Na, ja, oder so.
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Apropos Glück, auch da gibt’s mal wieder eine Statistik. Eine Umfrage. Zahlenreihen, Tabellen, Koeffizienten. Die neueste Statistik sagt uns, wie glücklich wir sind. Wo und warum. Am glücklichsten fühlen sich die Menschen demnach in Hamburg und Düsseldorf, am wenigsten glücklich in Essen. Die meisten Deutschen sind glücklich, wenn sie Freunde haben, in einer Partnerschaft leben und – ganz genau: gesund sind.
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Ab und zu ist eine Statistik also doch zu gebrauchen. Diese sagt uns: Xunt leben, xunt sein macht glücklich. Xunt leben macht nicht nur schlank, es macht fit, positiv, ausgeglichen, fröhlich. Und wer sich selbst gut leiden kann, den mögen auch andere. Die Arbeitgeber, die Freunde, eine neue Partnerschaft – das, was zu unserem Glück noch fehlt – kommt dann ganz von allein.
Und ein bisschen glücklicher glyxen können sich jeder immer und überall: egal ob im Büro oder im Urlaub, ob in Düsseldorf oder Hamburg… oder München .
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Bleibt nur noch die Frage, was kann uns eine Statistik wirklich lehren: Wenn schon nicht glücklich in Essen, dann wenigstens beim Essen? Eine Statistik ist – zum Glück – nicht das Evangelium. Wie schon ein bekannter bayerischer Politiker sagte: „Zwei Männer gehen in eine Wirtschaft, der eine trinkt zwei Maß Bier, der andere isst zwei Schweinsbraten. Statistisch sind das ein Bier und ein Essen für jeden – aber in Wirklichkeit hat sich der eine überfressen und der andere ist betrunken.“
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Also xunt ist folgendes: Hören Sie weniger auf die Statistik – und mehr auf sich selbst. Wer glücklich ist, macht seine Umgebung reicher und bunter. Überall auf der Welt, auch in Essen – und überall dort, wo diese Statistik gar nicht erst erhoben worden ist.
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Bleibt xunt,
bis bald, herzlichst
Marion Gillparzer