Gerade habe ich wieder einen spannenden Artikel vom UGB (Unabhängige Gesundheitsberater) gelesen. Es geht um „Wieviel darf man denn ...“ Fett oder Kohlenhydrate. Viele Experten fechten schon lange die Nährstoff-Empfehlungen der DGE an: Unsere tägliche Energie solle zu mehr als 50 bis 55 Prozent aus Kohlenhydraten sein, zu 30 bis 35 Prozent aus Fett und 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht. Nun gibt es große Studien, wie die PURE-Studie und die ARIC-Studie, die zeigen mehr als 60 Prozent Kohlenhydrate erhöhen das Sterblichkeitsrisiko genauso wie weniger als 40 Prozent. Letzteres bedeutet ja, mehr Energie aus Fett. Hat die DGE recht?
Jein. Ich (und andere Experten) sagen: Da muss man genauer hingucken. Es kommt immer auf die Art der Kohlehydrate und der Fette an. Langkettige, gesättigte tierische Fette vor allem aus rotem Fleisch machen die Lebensweise ungesund. Wenn die Fette hauptsächlich aus pflanzlichen Produkten, Samen, Nüsse, Kerne, Öle daraus und Fisch kommen (ungesättigte Omega-3s) ist ein hoher Fettverzehr von sagen wir 40 Prozent sehr, sehr gesund. Und genauso verhält es sich bei den Kohlenhydraten. Stammt der Großteil der Energie-Prozente aus Gemüse, glyxniedrigen Früchten und vollwertigen (glyxniedrigen!) Produkten, dann ist ein Anteil 40 Prozent Kohlenhydrate (mitunter auch mehr) sehr, sehr gesund. Und dann könnte man auch 20 Prozent aus Eiweiß aufnehmen. Vor allem dann, wenn man abnehmen möchte.
Ich mach euch mal eine einfache Rechnung auf: Nehmen wir der Einfachheit halber einen älteren 70-Kilo-Herrn, mit einem Energiebedarf von 2000 kcal, dann wären 40 Prozent aus Fett 800 kcal, also etwa 90 g Fett (1 g Fett hat 9 kcal). Und 800 kcal aus Kohlenhydraten (1 g hat 4 kcal), also 200 g und der Rest wären dann 100 g Eiweiß (1,5 g pro kg Körpergewicht). Fazit: Er ernährt sich durchaus gesund, wenn er glyxniedrige Kohlenhydrate aufnimmt, seine Fettenergie zum Großteil mit pflanzlichen Ölen, Nüssen, fetthaltigen Früchten deckt – und sein Eiweiß nicht nur aus Fleisch und Milchprodukten sondern vor allem auch aus Pflanzen und dann und wann auch Fisch rekrutiert. Und wie sich das anfühlt, wissen Glyxler schon lange.