Weil die Krebszelle auch Insulin-Rezeptoren hat. Dockt das Hormon an diesen Rezeptoren an, stößt es in den bösartigen Zellen eine Signalkette auf Molekülebene an, den Phosphoinositid-3-Kinase-Weg (PI3K), der das Tumorwachstum fördert. Die Tumorzelle verbraucht auch um ein Vielfaches mehr an Zucker, als die normale Zelle. Sprich, wer seinen Insulinspiegel normal niedrig hält, beugt Krebs vor.
Hilft aber nun die ketogene, sprich zuckerfrei Ernährung, den Tumorwachstum zu bremsen?
Unter dem Strich, kommt da von mir und andern Experten vor allem was das langfriste einhalten einer einseitigen Diät betrifft ein „Nein!“, denn die Krebszelle isst auch Ketonkörper. Nur Hungern hungert die Krebszelle aus. Allerdings, ist das kontraproduktiv. Denn das Schlimmste ist, wenn Turmorpatienten abnehmen. Sie verlieren nämlich auch Muskeln. Auch Energie. Auch Immunkraft. Das Abnehmen muss verhindert werden – weil das wirkungsvoller ist, als jedes Medikament.
Allerdings kann zwei bis drei Tage fasten rund um die Chemo die Körperzellen schützen, und weniger Chemotherapeutika nötig machen. Der hungernde Körper drosselt die Produktion eines für das Zellwachstum wichtigen Hormons, des »Insulin-like Growth Factor 1« (IGF-1). Das legt die normalen Zellen in so etwas wie den Winterschlaf. Die Tumorzellen teilen sich weiter. Da gibt es übrigens auch die insulinpotenzierte Chemotherapie, womit man den Fastenzustand per Medikament herstellt. Aber natürlich sollte man an Zucker und Weißmehl sparen, den Insulinspiegel unten halten. Und all das essen, was die Krebszelle nicht mag: Äpfel, Beeren, Brokkoli, grüner Tee, dunkle Schokolade, Olivenöl, Hering, Knoblauch, Zitrusfrüchte, Vollkorn (Ballaststoffe!), Nüsse, Kerne und Samen.