Doktor Max Otto Bircher-Benner (1867–1939) ist weitaus mehr als der Müsli-Mann, nämlich Vorreiter einer ganzheitlichen Medizin. In „Früchtespeisen und Rohgemüse“ schreibt der Züricher Arzt und Ernährungsforscher in etwa das, was ich heut auch so erzähle. Und er schreibt es sehr nett. Ich zitiere: „Sonnenlichtspeisen möchte ich diese reinen, weder durch Hitze noch durch Auslaugung denaturierten Speisen, diese echte Kraftquelle der Geschwächten, diese unscheinbaren und doch so mächtigen Heilmittel für Kranke, diese zuverlässigen Schutzengel der Gesunden, diese Bewahrer gesunder Zähne, leistungsfähiger Verdauungsorgane, einer sauberen, farbenen Haut und ursprünglicher Widerstandskraft gegen jegliche Infektionen nennen.“
Er sagt Sonnenlichtspeisen. Das finde ich äußerst charmant. Er mochte nicht „ungekochte Speisen“ sagen. Oder noch schlimmer: „denaturiert“. War ihm vermutlich zu nüchtern. Er wollte ausdrücken, dass diese Speisen „voller Leben“ sind. „Sie nähren besser, sie kräftigen mehr, sie steigern die Gesundheit, beleben die Organe, reinigen das Blut, werfen Gifte und Bakterien aus dem Organismus heraus. Sie sind echte zuverlässige Heilkräfte.“ Genau so sieht „Essen wie vor 100 Jahren“ aus. Man muss dazu nicht in die Steinzeit zurück und sich von verkohlten Fleischkeulen ernähren oder sich Maden aus der Rinde pulen, man darf ruhig auch Früchte, Blätter, Wurzeln und Knollen und (Ur!)Getreide essen. Und sich einfach wegbewegen von dem Ultraverarbeiteten – hin zu dem Teller von vor 100 Jahren. Weg von den ernährungswissenschaftlichen Gescheitheiten – hin zu einem alten, neuen Körpergefühl.
Baut mehr Sonnenlichtessen in euer Leben ein. Täglich! Zu jeder Mahlzeit auch was ursprüngliches, wie es die Natur uns herstellt. Solch Sonnenlichtessen voller Leben und Energie und Genuss findet ihr natürlich auch in meinem Buch „Prinzip Pure“.