All-über-all klappern die Nadeln. Süchtig machen die. Das Gehirn schickt superdankbar für jedes noch so kleine Ergebnis eine Flut von Endorphinen. 2004 schwappte der Trend aus den USA herüber. Dort empfehlen Ärzte Depressiven Stricknadeln statt Antidepressiva. Auch Menschen, die körperlich schwer erkrankt sind, erleichtert die Handarbeit nachweislich das Leben. Stricken wirkt wie Meditation oder Beten. Stricken senkt den Blutdruck, stärkt das Selbstvertrauen, fördert die Kreativität. Und hält das Gehirn auf Trab.
Überall gibt’s Strickcafés, gemeisame Stricksessions, Wollläden. Internetshops, wo man Gestricktes von Oma bestellen kann, florieren. Gibt man „Strickanleitung“ bei Google ein, bekommt man 497 000 Ergebnisse. Stricken ist „in“. Mir gefallen die Seiten weareknitters.de und myoma.de, dort gibt’s Gestricktes von Oma.