Ich habe einen guten Tag, entwickle so richtige Frühlingsgefühle (biochemisch: Serotonin der Zufriedenheit, Dopamin des Rechthabens, Noradrenalin der Kreativitätsschübe), wenn ich etwas über ein Gesundheitsrezept lese, das einfach ist. Und gerade lese ich so etwas. In HealthCom. Da bekomm ich übrigens immer eine Zusammenfassung wichtiger Studien. Kann man freilich nicht an alle glauben, aber an manche schon. Ihr wisst ja, dass ich nicht zu denen gehöre, die schreiben: Vitamine helfen nicht. Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, das ist so was wie unterlassene Hilfeleistung, wenn man da nicht sagt, was man „weiß“. Und wissen tut man da im Grunde schon immer wieder Neues. Gerade: Niacin. Da haben Kieler Forscher um Professor Laudes einen Präventionspreis bekommen. Und zwar haben die Herrliches herausgefunden: Man kann mit der Gabe von verkapseltem Niacin das Mikrobiom verändern, hin zum Positiven. Ihr wisst schon die 1,5 Kilo Bakterien in unserem Darm, die dafür sorgen, dass wir krank oder gesund sind, depressiv oder gut drauf, dick oder dünn. Und dieses B-Vitamin namens Niacin sorgt dafür, dass bei übergewichtigen Menschen sich binnen kurzer Zeit mehr Bacteroidetes im Darm tummeln. Und mit dem Ansteigen dieser guten Darmbakterienpopulation verbesserte sich der Zuckerhaushalt. Verbesserte sich die Insulinresistenz, der Typ-2-Diabetes. Ist das nicht wundervoll. Es gibt Pillen, die nicht nur Symptome behandeln, sondern an die Ursache gehen. Vitamin-Pillen. Und dann wird irgendwann wieder in der Zeitung stehen, Vitamine helfen nicht. Vielleicht weil der Umsatz der Diabetes-Medikamente ... Und bis es dieses verkapselte Niacin für die Dickdarmbakterien gibt, glyxt ihr, esst automatisch niacinreich und ergänzt das Ganze mit einem guten Vitamin-B-Präparat. Das natürlich auch sonst nicht schlecht tut. Vor allem, wenn man einen hohen Homocystein-Wert hat. Habt ihr? Nehm ich an. Haben viele. Kann der Arzt messen. Ein Gift schlimmer als Cholesterin. Kann man mit B-Vitaminen ausschalten. Ach ja, Niacin ist übrigens das B-Vitamin, das wir dringend brauchen, um Serotonin zu bilden. Ihr wisst schon, das Hormon, das satt und zufrieden macht. Glücklich also. Ja, solche Studien sind für mich carpe diem pure.