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    Herzlich willkommen auf meinem xunt-Blog. Hier schreibe ich über alles, was mir zum Thema Gesundheit durch den Kopf geht.

     

    Günther Jauch und Deutschland XXL

    Gestern hab ich natürlich „Günther Jauch“ geguckt. Das Thema: Deutschland XXL – Brauchen wir Steuern auf Dickmacher? Immer wieder kroch da ein kleines Fünklein Ärger hoch … „Diesen Schmarrn kommentiere ich in xunt.“ Mein Mann hat gesagt: „Bitte, reiß Dich zusammen ….“

     

    Also ich reiße mich im Folgenden zusammen:

     

    Ilse Aigner, CSU, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat gefühlte sieben Mal gesagt: „Die tollen Experten von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) …“ Nicht nur die Bundesministerin für Ernährung selbst, sondern auch diese wundervollen Experten wären gegen eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln. Sagt unsere Ministerin für Verbraucherschutz. Ungeachtet dessen, dass 60 Prozent der Verbraucher gerne so eine Ampel hätten … Wer steckt denn hinter der DGE? Die Nahrungsmittel- und Agrarindustrie. Sagt nur keiner in der Runde.

     

    Wenigstens weist Günther Jauch auf eine App hin, die man umsonst runter laden kann und über sein smartphone den Lebensmittelkode einscannen kann und nach einer Zeit kriegt man (wenn es klappt, in 50 Prozent der Jauch-Testfälle hat es leider nicht geklappt) so etwas wie eine Lebensmittelampel. Was kostet das eigentlich, so was über das Smartphone zu machen? Und wie lange steht man da künftig im Supermarkt und scannt ein und wartet und scannt ein und wartet bei 150 000 möglichen Lebensmitteln? Ich schicke heute noch Frau Aigner meinen GLYX-Kompass. Das wäre eine wundervolle Art, Lebensmittel zu kennzeichnen. Das sage und das meine ich: Auch wenn es dann meinen Kompass unnötig macht.

     

    Thema Fettsteuer: Dänemark und Ungarn haben eine Fettsteuer, Frankreich eine Zuckersteuer. Auch Großbritannien und die Schweiz denken darüber nach, Dickmacher zu besteuern. So sehe ich das: Künftig würden wir dann für ein wunderbar marmoriertes natürliches Bio-Steak Fettsteuer bezahlen. Auf ein östrogengetränktes, stresshormontriefendes genetischmagergetrimmtes Mastbetriebsteak käme ob des fehlenden natürlichen Fettgehaltes keine Fettsteuer.

     

    Gott sei Dank saß in dieser Runde noch ein recht kluger Kopf Namens Karl Lauterbach (SPD, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion). Der meinte: Wenn man das eine besteuert, dann esse man halt vom anderen mehr. Mehr von den schlechten Kohlenhydraten, vom Zucker. Und er machte einen netten Witz: Das Balisto, das er vorhin vorbeigewulfft hätte, also so einfach eingesteckt hätte, hätte vielleicht 5 Prozent Schokolade und nicht „so viel Schokolade“ wie der weitere gewichtige anwesende Werner Wolf (Präsident des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde) behauptet.

     

    Zuckersteuer: Da hat Dagmar von Cramm (Ernährungswissenschaftlerin, Autorin) was Wunderbares gesagt (ich kenne sie persönlich, verehre sie, weil sie echt weiß, wovon sie spricht, wenn ich auch mit ihrer Verbundenheit zur DGE etwas weniger anfangen kann). Also Dagmar erzählte: Die habe es ja schon mal gegeben, die Zuckersteuer. Und da seien alle plötzlich sehr gesund geworden. Da hat sie mir aus der Seele gesprochen. Nur: Da hat man sie irgendwie überhört in der Runde.

     

    Also Zuckersteuer. Finde ich gut. Noch besser: Junkfood-Steuer. All das besteuern, was uns wirklich krank macht. Das, was uns mit der 40/60-Formel (Fett/Zucker) süchtig macht. Die Zigaretten werden ja auch besteuerert. Der Alkohol ja auch. Aber: Nicht Fettsteuer. Heut weiß man, dass nicht das Fett uns dick macht. Wenn sich das auch noch nicht zu unseren obersten Verbraucherschützern und Gesundheitsministern herumgesprochen hat.

     

    Und mit dieser Junkfood-Steuer kann man dann eine Stunde Sportunterricht pro Tag in der Schule unterstützen. Dann hätten wir keine dicken Kinder mehr. Wie neueste Untersuchungen zeigen, hilft professionelles Eingreifen, wie z.B. staatlich verordnete Kinderschlankprogramme, da nämlich gar nicht. Ehrlich gesagt: Auch das wundert mich nicht.

     

    Nun, weil ich noch was arbeiten muss heute, komm ich jetzt zum Schluss: Es gab ein erfrischendes Wesen in dieser Runde. Einen richtigen Menschen. Ehrlich, hübsch, mitsamt ihren weiblichen Rundungen – und herrlich klug zugleich: Maite Kelly (Sängerin und Entertainerin), die Zeit ihres Lebens Probleme mit ihrem Gewicht hat. Die nahm kein Blatt vor den Mund – und konterte den Männern, die behaupteten, Cola light wäre die doch „tausendfach bessere Alternative“. Sie sagte so ungefähr: „Ich kenn das, gehe mit Süßstoff auf wie eine Dampfnudel.“ Und: „Schließlich werden Schweine mit Süßstoff gemästet.“

     

    Liebe Maite: Ich finde, Sie sollten so bleiben wie Sie sind. Jedes Pfund weniger wäre unglaublich schade.

    In diesem Sinne, bleibt xunt
    herzlichst
    Eure
    Marion Grillparzer

    16. Januar 2012

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