Ich halte vorsichtshalber lieber 2,5 Meter Abstand. Und gehe immer einen unhöflichen Schritt zurück, wenn jemand auf mich zu kommt. Heute war ich mit dem Maxxl vermummt beim Tierarzt – und bin gelobt worden. Weil auch ich Maske trage. Und Handschuhe. Damit langt man sich übrigens nicht so viel ins Gesicht. Die Menschen hier gucken meistens eher schräg, so bemüht woandershin. Ich finde das Masketragen aber wichtig, weil ich Gesundheitsautorin bin, mit gutem Beispiel vorangehen möchte und signalisieren will: Du bist mir wichtig. Ich tue alles, um Dich nicht anzustecken. Dr. Lochners Assistentin hat auch gleich gesagt: „Man fühlt sich viel sicherer, wenn andere auch sichtbar etwas gegen die Verbreitung tun.“ Â
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Micha näht Masken im Dorf. Auch meine Freundin Petra näht gerade Masken. So schick. Da bin ich schier neidig drum. Kariert. Gestreift. Geblümt. Aus alten Baumwollstoffen. Finde, das sollte jetzt jeder tun. Bei uns wird die Maskenpflicht im Supermarkt auch noch kommen. Wie in Österreich. Drum gibt’s hier im Glyx-Letter eine kleine Anleitung.
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Damit ich nicht vereinsame, verabrede ich mich abends mit Freunden zum Wein-Skypen. Der Laptop steht auf dem Tisch. Wir trinken ein Gläschen Wein und ratschen über die Covid- und die Nicht-Covid-Literatur, die wir gerade lesen. Was wir kochen. Und anderes Alltagsallerlei. Erleben tut man ja momentan nicht so viel. Auf seiner Reise zu sich selbst. Denn dort geht es ja jetzt doch recht häufig hin. Und das ist für andere ja eher langweilig.
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Apropos: Auch mit meiner Therapeutin mache ich neuerdings Video-Konferenz. Geht genauso. Wenn das www gerade mal funktioniert. Nur, manchmal weiß ich nicht so genau, wer da wen therapiert.
Ich: „Sie sollten nicht nur Viren meiden, sondern auch Ihr Immunsystem stärken! Machen Sie sich doch jeden Tag einen frisch gepressten Gemüsesaft. Das letzte Mal wo ich Sie gesehen habe, waren Sie schon sehr blass." Sie: „Ich muss ehrlich sagen, wenn ich da im Supermarkt vor dem Gemüse stehe, weiß ich nicht, wer das alles angelangt hat.“
Ich: „Also ich finde vor Ihrem Physiotherapeuten sollten Sie sich mehr fürchten, als vor der Selleriestange.“ Sie: „Das sagen Sie so leicht. Meine Freundin hat mir Orangen mitgebracht. Aus Italien! Die hab‘ ich erst Mal für drei Tage in den Schrank gelegt...“ Nun, kann man beruhigen. Auf Oberflächen lebt das Virus nicht sehr lange. Das was man da mehrere Tage finden kann, sind meist nur Erbgutteilchen. Nichts ansteckendes mehr.
Also ich finde, das ist doch irgendwie beruhigend, auch Therapeuten sind völlig normale Menschen.