Meine Zahnärztin hat mich vorgestern gequält. Zweifach. Ich bin viereinhalb Stunden mit dem Kopf nach unten gelegen und hab zwei neue Backenzähne gekriegt. Und wie ich so liege, mit dem Mund sehr weit offen, mit äußerst unangenehmen Fremdkörpern, wie einem grünen Gummituch okkupiert, konnte ich ihr nicht mal antworten auf ihren Kommentar, dass ja jetzt highcarb der Trend wäre und ihre Freundin da ja schon gut mit abgenommen hätte. Ich, schwer damit beschäftigt, nicht zu ersticken, röchle mit schwingendem Gaumenzäpfchen und zuckenden Beinen so etwas wie „cho neu ich dach nich. chinge ich nich cho chug“…
Ja. Highcarb war natürlich in den letzten Jahren auch ein Trend, weil dauernd ne neue Sau durchs Dorf laufen muss. Ja, abnehmen kann man damit, weil, wenn man das anguckt, was da im Trend ist, dann ist das: highcarb „vegan, kein Fett“. Basierend auf der Diät von Dr. John A. McDougall.
Nein. Für gesund erachte ich highcarb, kein Fett nicht. Aus dem einfachen Grund: Carbs (Kohlenhydrate) braucht der Körper nämlich nicht, nur die Seele – aber der reicht es, wenn man normalcarb isst, ohne Industriekohlenhydrate. Zucker kann der Körper nämlich selbst herstellen und zu viel Kohlenhydrate werden als Fett gespeichert. Sie erhöhen den Triglyceridspiegel. Machen eine Fettleber.
Anders Fett: Fett braucht der Körper schon. Das ist Bausubstanz. Deswegen heißt das ja „essentielle Fettsäuren“, lebenswichtige Fettsäuren. Und an denen sollte man sicherlich nicht sparen. Fischfett. Nussfett. Samenfett. Nein, da sollte man nicht sparen. Die machen auch nicht dick. Die machen nur gesund und jung.
Abgesehen davon ist „vegan“ ja nicht jedermanns Sache für immer. Heißt so eine Diät zieht halt nicht ins Leben ein. Und Diät heißt Lebensweise. Und dass von den Medien übersetzt wird, man dürfe so viele Kohlenhydrate essen, wie man wolle, ist eigentlich eine ziemliche Augenwischerei. A) weil man Zucker nicht darf. B) Weil man Fett nicht darf. Und weil all das, was uns Lust aufs Essen macht, eine Kombination aus Fett und Zucker ist. Und damit ist auch der Grund beschrieben, warum diese Diät hilft. Das was schmeckt ist verboten. Chips, Kekse, Kuchen, Fertigprodukte, Süßes, Nudeln mit Sauce… dazu Wurst, Fleisch, Käse, Butterbrot … Darum wirkt die Diät, weil nichts übrig bleibt, was dick machen könnte.
Also wer vegan leben will, muss das nicht highcarb-mäßig machen. Der nimmt, wenn er das gut, also glyxlich macht, so dass der Körper kriegt, was er braucht auch gut ab.
Und wer nicht vegan leben will, der glyxt halt normal weiter.
Ich schäle mich aus dem Zahnarztstuhl. Und bin froh, dass Frau Dr. entschwindet und ich mit meinem viereinhalbstunden offenem Kiefer keinen Vortrag mehr halten muss… Ich glaub in mir wächst das dringende Bedürfnis ein Seminar für Zahnärzte zu veranstalten. Sie alle liegen auf einem Stuhl, mit dem Kopf nach unten, ein Gummituch und einen Bohrer im Mund… und ich erzähle so was wie: Zucker schadet den Zähnen nicht.
Wer vegan abnehmen möchte, liest: Vegan doch maloder als e-book
oder nimmt an einem Fasten & Glyxen-Programm teil.