Wolf und ich haben uns also entschlossen, Fido zu behalten. Nicht nur, weil es sich um
einen unvermittelbaren Hund handelt. Noch während wir mit einem Glas Sekt anstoßen,
tappst Fido zum Orientteppich, einem Erbstück meiner Tante Marietta, und nagt ein
Loch rein.
Ich fuhr in die Stadt, kam mit einem Stapel Erziehungsberater für Hunde zurück und
machte eine schreckliche Entdeckung: Fido ist resistent gegen Hunderatgeber.
Denn die einzige Erziehungsmaßnahme, die fruchtet, so las ich darin, heißt: Leckerli.
Damit ein Hund stubenrein wird, müsse man ihn eben 160-mal am Tag raustragen – bevor
was passiert. Und wenn es denn passiert, ihn kräftig loben – unterstützt mit einem Leckerli.
Wenn man mit einem Hund draußen spazieren geht, und es wieder nach Hause geht
und man dann „Fido, komm!“ ruft und ihm die Leine anzieht, macht er das drei Mal mit.
Denn dann begreift er: „Fido komm!“ endet mit einer Strafe (Spiel vorbei, Leine anziehen
und ins langweilige Zuhause zurück) – außer er bekommt ein Leckerli.
Sitz und Ablegen lernt er mit einem Hundebesitzer-Trick: Man zieht die Pfote hoch und
gibt ihm gleichzeitig ein Leckerli. Oder man legt die Hand mit dem Leckerli auf den Boden,
der Hund legt sich dazu, wegen des Leckerlis.
Nur: Fido mag keine Leckerlis. Die sind ihm zu trocken. Das Einzige, was Fido aus der
Hand frisst, ist warmes, fettiges Huhn. Oder Leberwurst ohne Brot. Nur kann man das so
schlecht in die Hosentasche stecken ...