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Nicht aufregen. Felix kam wieder. Also wird Fido auch wieder kommen. Und im Wald fährt nicht mal ein Bus.
Felix ist der Bruder von Moritz. Unserem dicken Kater. Wolf hat einmal gesagt: „Ich bin ein Katzenmensch und kein Hundemensch. Katzen beruhigen mich.“ Darum habe ich dem Katzenmensch zwei Kater geschenkt. Sie dachten nicht daran mich zu beruhigen. Sie pinkelten
in die frisch gebügelte Wäsche und nachts mitten auf Wolf. (Werd nie vergessen, wie er gebrüllt hat.) Sie kackten auf das weiße Daybed und in die Blumentöpfe und immer, wenn sie Timmi sahen, verwandelten sie sich in zwei kleine haarige, scharfe Bomben. Und Felix fing dann auch noch zu streunen an.
Eines Tages stieg Felix in den Bus an der Endstation Emdenstraße. Der Busfahrer wunderte sich über Felix, musste aber losfahren. Und so fuhr Felix vier Stunden Bus. Mittags nahm der Busfahrer Felix mit nach Hause, weil er nicht wusste, was er sonst mit ihm machen soll.
Daheim hatte er einen Rottweiler. Der mochte Felix gar nicht. Also konnte der Busfahrer ihn auch nicht dort lassen und nahm ihn wieder mit in die Nachmittagsschicht. Ein Schulmädchen sah Felix und fand ihn „sooo süß“. Und da sie schon immer eine Katze haben wollte, fragte sie den Busfahrer, ob sie ihn nicht behalten könne. Und der Busfahrer sagte:
„Da müssen wir aber deine Mami fragen.“
Der Busfahrer ging nach der Schicht mit dem Mädchen und Felix zur Mami nach Hause. Die Mami sagte, dass sie schon immer eine Katze haben wollte, aber jetzt leider einen Vogel hätte und das ginge nicht zusammen. Der Busfahrer dachte nach. Und dabei kam heraus: Hund und Katze geht nicht. Vogel und Katze geht nicht. Aber Hund und Vogel geht.
Er ließ Felix da und nahm den Wellensittich mit.
Währenddessen hängte ich in der Nachbarschaft Felix-gesucht-Steckbriefe auf. Einen an unseren Supermarkt. Dorthin ging der Busfahrer, um Vogelfutter zu kaufen. Er rief mich an: „Sie werden es nicht glauben, aber ...“ Ich rief bei der Mami an. Sie: „Jetzt hab ich aber
meinen Vogel hergegeben. Jetzt behalten wir auch den Kater.“ Nur eines konnte sie davon überzeugen, uns unseren Felix wiederzugeben: „Ich besorg Ihnen eine andere Katze!“
So kam Felix wieder heim. Wir kommen vom Spaziergang zurück, und Fido ist im Garten. Er springt von Osten nach Westen, von Norden nach Süden. So was Komisches hab ich noch nie gesehen. Fido springt so merkwürdig. Und dann kommt mir die Erleuchtung – er springt tatsächlich wie ein Reh. Ich bin stolzer Besitzer eines bocksprüngemachenden Halbhuskys, der miaut, wenn er Hunger hat und wiehert, wenn er mit einem Pferd spielen will.